DREI GRÜNDE FÜR DEN HAUSMEISTERSTRAND

Ich hätte euch gerne einen Post a la 10 Things to do in Caorle verfasst (ein paar Fotos von unserem letzten Caorle Trip findet ihr übrigens im CAORLE PHOTO DIARY), aber leider bietet das kleine Örtchen an der oberen Adria außer gutem Essen, Sonne, Strand und Meer keine wirklich spannenden Highlights. Keine Parties, keine Einkaufsmeile, nur Familien und ältere Leute. Also wenig Ablenkung und viel Ruhe. Und wisst ihr was? Genau das war auch der Grund, warum wir uns bewusst für Caorle entschieden haben. Normalerweise bin ich immer auf der Suche nach Abenteuern, immer irgendwo unterwegs, wo ich etwas erleben kann, ob auf Safari im thailändischen Hinterland, durch den japanischen Dschungel oder rauf auf gefährliche Vulkane. Aber kaum jemals zuvor in meinem Leben habe ich mich so sehr nach Ruhe gesehnt wie jetzt.

Kein Tag hat genug Zeit, aber jeden Tag sollten wir uns genug Zeit nehmen.

einfach mal nichts tun

Aber gehen wir einen Schritt zurück: Das Jahr hat mich von Anfang an ziemlich gefordert, allem voran beruflich und hat mir bisher ganz schön etwas abverlangt. Überstunden über Überstunden und bis zu 50 Stundenwochen in der Agentur haben dazu geführt, dass mir neben dem Blog kaum noch Zeit zum Atmen blieb. Daher habe ich im Frühjahr eine mehrwöchige Pause auf Instagram eingelegt, mein Blog wurde die letzten Wochen oft mal vernachlässigt und ich nehme nur noch sehr wenige Kooperationen an. Dafür fehlen mir einfach die Zeit und Energie. Unter der Woche bin ich meist unterwegs oder einfach nur k.o. und das Wochenende ist zum Regenerieren fast schon zu kurz. Und so kam es, dass im Mai nicht mal mehr die eine oder andere geheime Zigarette (ich bin eigentlich Nichtraucher!) im Hinterhof der Agentur die Situation retten konnte. Urlaub war bitter notwendig. Und ich meine richtigen Urlaub, keine Citytrip Hetze von einer Sehenswürdigkeit zu nächsten, wie ich sie sonst so gerne mache. Und so haben sich Peter und ich nach langer Überlegung bewusst gegen eine hektische New York Reise entschieden. Stattdessen haben wir unsere beiden Urlaubswochen aufgesplittet und waren eine Woche in Amsterdam (ja gut, so ganz lassen kann ich es eben doch nicht) und die zweite Woche an der oberen Adria.

3 gründe für den hausmeisterstrand

Und obgleich ich im Vorfeld, peinlich berührt von der Frage, wo es denn auf Urlaub hingehe, meist nur verlegen „Italien, Venedig und so“ gemurmelt habe, war Caorle rückwirkend betrachtet wirklich die allerbeste Entscheidung! Fernab von jeglicher Ablenkung haben wir die paar Tage am Strand genutzt, um endlich mal wieder etwas runterzukommen. Und ich weiß schon, Oberitalien mit seinen Hausmeisterstränden genießt nicht gerade den besten Ruf. Bis vor ein paar Jahren hätte ich sogar jedem beigepflichtet, der beim Klang des Wortes Hausmeisterstrand die Nase rümpft. Bin ich dieser Italienerfahrung doch mein ganzes Leben aus dem Weg gegangen (nein, ich war auch als Kind nie dort). Bis mich Peter vor vier Jahren nach Caorle, an den Ort seiner glücklichen Sommerurlaub-Kindheitserinnerungen, geschleppt hat und ich feststellen musste, dass Oberitalien doch nur halb so schlimm ist. Das unaufgeregte Örtchen hat sogar Charme, sofern man in der Vorsaison und nicht gerade an den verlängerten Wochenenden im Mai und Juni fährt. Und so habe ich mir 3 gute Gründe überlegt, die doch für einen Urlaub an der oberen Adria sprechen.

der perfekte ort für nostalgiker

Oft habe ich mir sagen lassen, dass sich in Caorle so gut wie nichts geändert hat. Von den ordentlich aufgereihten Liegen bis zum Muster der Sonnenschirme, vom Lieblingsrestaurant, den Geschäften bis hin zur altmodischen Einrichtung der Hotels (mit den für Italien typischen, schrecklichsten Badezimmern).

die komfortable nähe

Von Österreich aus lassen sich die Hausmeisterstrände in einer gemütlichen Autofahrt von wenigen Stunden erreichen. Perfekt für einen spontanen Kurzurlaub!

no sightseeing, so stress

Normalerweise ist einer der treibenden Gründe hinter einem Urlaub für mich die am Zielort vorherrschende Kultur. Um alles zu sehen und in mich einzusaugen, verplane ich gerne mal jeden Urlaubstag rigoros mit Kulturprogramm. Darum bin ich grundsätzlich auch kein großer Fan von Strandurlauben. Anders jedoch in Caorle: Das grundsätzlich fehlende Kulturprogramm macht den Hausmeisterstrand erst zum perfekten Anlaufpunkt für alle, die ihr Hirn mal wirklich für ein paar Tage abschalten wollen! Und sollte es euch doch mal zu langweilig werden, dann ist Venedig ja nicht weit weg 😉

Wart ihr schon am Hausmeisterstrand? Was sagt ihr dazu?

Startet gut ins Wochenende,
xx Sarah-Allegra